Bericht von der Christophorusschule Basel

Zwölf Christophorusschüler der 1. und 2. Klasse besuchten mit ihren
Lehrerinnen an drei Vormittagen den Hof im Tiefental. Für die Kinder ergaben
sich daraus neue Erfahrungen und Erlebnisse, welche das Verständnis und
die Beziehung zu einem Hofzusammenhang wachsen liessen. Ein kurzer
Tätigkeitsbericht sei angefügt:
• 12. November 09
Bei starkem Regenfall wandern wir durch das Naturschutzgebiet dem
Bächlein entlang. Durchnässt und durchfroren erreichen wir den
Tiefentalhof, wo wir von Frau Kradolfer und Herrn Gebhardt mit einem
wärmenden Hagebuttentee begrüsst werden.
Die Kühe stehen am Fressstand und die Kinder dürfen den Tieren Heu
hinlegen. Der Stier, welcher einen Nasenring trägt, zieht die Kinder
magisch in Bann.
Frau Kradolfer zeigt uns noch den Hof: Hund Nina, die Gänse und Hühner,
das aufgestellte Tippi und den Maschinenunterstand.
• 2. Februar 10
Es liegt Schnee und wir wandern durch das verzauberte
Naturschutzgebiet. Bei den Felsen essen wir unser zünftiges
Holzhackerznüni. Auf dem Weg findet ein Kind eine Liane, mit welcher es
als stolzer Held die anderen Kinder den Hang hinaufzieht.
Auf dem Hof sammeln wir Äste, welche beim Obstbaumschnitt angefallen
sind. Alle helfen mehr oder weniger tüchtig mit und so türmt sich schon
bald ein imposanter Haufen Holz auf.
Zum krönenden Abschluss schlitteln wir nach getaner Arbeit auf grossen
Plachen den Hang hinunter – was für ein Gaudi!
• 21. Mai 10
Unter dem Schutz des grossen Daches füllen die Kinder mit Feuereifer
Erde in die Saatschalen. Diese weisen kleine Unterteilungen auf, so dass
sich die Kinder gut orientieren und in jedes Fach ein Samenkorn legen
können.
Der Hofhund sieht ganz zerzaust aus, – sein Winterfell löst sich in grossen
Zotten ab.
Wir bedanken uns bei der Familie Kradolfer und nehmen uns vor im
Sommer wieder zu kommen. Dann wollen wir schauen, ob unsere gesäten
Mais- und Randenkörner auch gediehen sind.
Zufrieden und erfüllt stapfen die Kinder durch den Wald.
Karin Kislak

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Bauepoche der 3. Klasse 2010

Zwischen Fasnachts- und Frühjahrsferien hatte die 3. Klasse ihre vierwöchige Bauepoche auf dem Schul-Hof Untere Tüfleten.

Das weisse Rundzelt

Das weisse Rundzelt

Am Samstag vor Beginn stellten wir das Küchenzelt und das grosse, weisse Rundzelt auf. Es wehte ein heftiger Wind und in der Nacht auf Sonntag kam gar ein Sturm auf, sodass das Küchenzelt im Gänseweiher landete. Am Sonntag befestigten wir das Zelt sturmsicher.
Am Montag, 1. März konnten wir beginnen. Jeden Tag kamen die Schüler von der Schule oder Oberdornach in einem halbstündigen Fussmarsch zum Hof. Wir besammelten uns im Rundzelt, sprachen den Morgenspruch, sangen Lieder und rezitierten unseren Handwerksspruch.

Ob Sonne oder Regen
Wir wollen froh uns regen.
Fleissig, sorgfältig tun wir die Pflicht
Faul und nachlässig sind wir nicht.

All unsere Meister wollen wir ehren
Sie sind da, um uns zu lehren.
Die Arbeit machen wir mit frohem Mut
Und was wir machen, machen wir gut.

Sorge tragen wir zu Werkzeug, Mensch und Tier
Dies zu tun versprechen wir.
Unser Bestes stets wollen wir geben
Es gibt uns Kraft für’s ganze Leben.

Nach kurzer Besprechung ging es an die Arbeit. Die 32 Schüler waren in sechs verschiedene Handwerksgruppen eingeteilt. Diese blieben für die ganzen vier Wochen zusammen. Jeden Tag wechselte die Gruppe ihren Arbeitsort. Es gab sechs verschiedene Baustellen.

  1. Es sollte in einer Scheune der Boden ausgeebnet und mit Verbundsteinen belegt werden. (etwa 80 Quadratmeter)
  2. Vor dem in den Hang versenkten 30’000 Liter Löschwassertank sollte eine Mauer aus Steinkörben gebaut werden.
  3. Für den Pizzaofen im Schulgarten sollte ein Schutzdach gebaut werden.
  4. Auf dem Hof wollten wir einen Brotbackofen bauen.
  5. Über dem Brotbackofen sollte ein Dach gebaut werden, unter welchem auch ein Kochherd Platz finden sollten.
  6. Im Küchenzelt sollte täglich das Znüni zubereitet werden, jeden Tag Brot gebacken werden und einmal in der Woche auch ein Mittagessen zubereitet werden.

Es war also genügend Arbeit vorhanden und die dritte Klasse hat eifrig zugepackt.
In der ersten Woche war es sehr kalt und in der zweiten Woche sanken die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt. Zeitweise waren wir im Zweifel, ob wir die Aktion abbrechen sollten, aber die Klasse war gewillt durchzuhalten. In der zweiten Woche fiel gar etwa 10 Zentimeter Neuschnee, aber wir liessen uns nicht abhalten. Jeden Tag konnten wir unsere Fortschrittte sehen und am Ende konnte jede Baustelle mit grossem Erfolg abgeschlossen werden. Es war unterdessen schönes Frühlingswetter geworden. Die dritte Klasse hat wirklich Unglaubliches geleistet.

Dacharbeiten

Jede Gruppe war einmal im Wald und durfte mit der Axt einen Baum fällen. Dieser wurde abgeastet und in transportfähige Längen geteilt. Später wurden die Bäume geschält und für das Dach zugerüstet. In der Scheune haben die Kinder Berge von Kies und Sand versetzt und etwa 2’500 Steine verlegt. Beim Pizzaofendach haben die Kinder gelernt Balken und Bretter in der richtigen Länge abzumessen, zu sägen und richtig einzupassen und zu nageln. Selbst Fachleute waren im Zweifel, dass es gelingen würde rechtzeitig fertig zu werden, aber wir haben es geschafft. Das stärkt natürlich das Selbstbewusstsein der Schüler.

Bei einer solchen Aktion ist es unerlässlich, dass wir Hilfe von Erwachsenen hatten, nicht wegen der Arbeit, aber um die Kinder anzuleiten. So war es Glück, dass nebst dem Bauern Felix Gebhardt auch ein Praktikant (Fabian Weyermann) und ein Helfer (Andres) täglich dabei sein konnten. Eine unschätzbare Hilfe war auch Caroline Balmer, die in der Feldküche mit den Kindern gearbeitet hat, feines Brot und hervorragende Mittagessen auf dem Holzherd zubereitet hat. Jeden Tag, fast ohne Ausnahme hatten wir eine, zwei oder mehre Mütter oder Väter, die uns unterstützt haben. Ein besonderes Glück ist es in der Klasse ein Vater zu haben, der einen ganz selten gewordenen Beruf gelernt hat, er ist Hafner (Ofenbauer). Am Ende der zweiten Woche kam er, um uns fachlichen Rat zu erteilen und dann blieb er die nächsten zwei Wochen einfach da. So schön, solide und fachmännisch wäre der Lehm-Ofen ohne seine Hilfe sicher nicht geworden.

Am Schluss konnten wir bei einem kleinen Fest stolz unsere geleistete Arbeit zeigen. Diese vier Wochen werden mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben.
Einen herzlichen Dank an die Kinder, die Hofgemeinschaft, die Eltern und Fachlehrer.
Am Montag in den Ferien transportierten wir das fertige Dach für den Pizzaofen im Schulgarten mit dem Traktor zur Schule; ein Schwertransport der besonderen Art.

Roland Steinemann
Klassenlehrer

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Erfahrungsbericht aus Norwegen

Linda Jolly, die seit 14 Jahren von der Universität für Umwelt- und Biowissenschaften in Oslo aus die Zusammenarbeit von Lehrern und Bauern anregt, unterstützt und begleitet, besuchte unseren Verein im Februar 2009. Sie hielt in Dornach einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Pädagogik und Landwirtschaft – eine fruchtbare Verbindung“.

Sind Sie interessiert, schauen Sie bitte auf der Website http://levendelaering.umb.no/InEnglish.htm (auf englisch) und ihren Artikel „Landwirtschaft als Lehrraum“ unter der Rubrik „Hintergrund“ (auf deutsch).

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