Ein kleinerer Hof mit 12-15 ha kann nicht voll selbsttragend wirtschaften – mit zusätzlich zu leistenden pädagogischen Aufgaben der Bauern noch weniger.
Was der Hof erwirtschaftet, würde zur Instandhaltung des Hofes und zur Deckung der laufenden Betriebsausgaben beitragen. Die Mitarbeitenden des Hofes müssten aus anderen Quellen finanziert werden.
Ein Hof, der mit einem pädagogischen Konzept arbeitet, hat – ausser der landwirtschaftlichen Arbeit im engeren Sinne – eine um Vieles erweiterte Funktion:
- Landwirtschaft bleibt in der Stadtumgebung erhalten
- Menschen der Umgebung können in ein näheres Verhältnis zum Hof, zum Bauern, zur Landwirtschaft kommen (denn auch Eltern und andere Familienangehörige interessieren sich für den Ort, an dem ihre Kinder/Jugendlichen tätig sind!) – dies hat eine neue Wertschätzung des Bauernberufes zur Folge.
- Landschaft wird erhalten und gepflegt.
Viele Kinder und Jugendliche sollen kontinuierlich und mitverantwortlich in die Betreuung der Tiere einbezogen werden.
Die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte geschieht auf dem Hof – so weit wie möglich mit Kindern und Jugendlichen.
Der Hof soll nicht ein Museum sein, in dem man die Dinge nicht berühren soll, im Gegenteil: Die Kinder und Jugendlichen dürfen und sollen anfassen und begreifen:
„Landwirtschaft durch Be-greifen“.
Einerseits soll der Hof durch Handarbeit und auch durch Arbeit mit Tieren, die Abläufe durchschaubar und nachvollziehbar machen (besonders für die jüngeren Kinder); andererseits soll er durch moderne, mechanisierte Arbeitsweisen in der Gegenwart stehen und die eigene Wirtschaftlichkeit anstreben. Ein Schul-Hof wird also kein nostalgischer Hof sein. Insbesondere für die Jugendlichen ist uns wichtig, dass sie erleben, dass sich Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Erde und ihrer Gesunderhaltung auch für kommende Generationen sehr gut verbinden lässt mit dem Gebrauch moderner Technik. Der Betrieb auf dem Schul-Hof läuft das ganze Jahr über (nicht nur im Sommer) und unabhängig vom Wetter.
Der Schul-Hof kann ein Modell für ähnliche Projekte auf der ganzen Welt sein und soll deswegen auch durch Forschung begleitet werden. Zudem suchen wir eine netzwerkartige Verbindung mit verwandten Projekten herzustellen. (Ein Kontakt zur Universität Oslo besteht bereits. Von dort aus wurden seit über 13 Jahren Projekte mit Schulen und Höfen initiiert, unterstützt, begleitet und dokumentiert. Siehe auch unter den Links: „Living Learning“)